Führungskräfte sind oft mit großen Erwartungen konfrontiert. Sie tragen Verantwortung, treffen Entscheidungen und sollen ihre Teams motivieren. Dennoch sind viele von ihnen innerlich ausgebrannt und emotional distanziert. Dieses Phänomen, das als „Quiet Quitting“ bekannt ist, betrifft zunehmend das obere Management, bleibt jedoch häufig unbemerkt.
Viele Führungspersönlichkeiten zeigen nach außen hin eine makellose Leistung, während innerlich das Engagement schwindet. Diese Diskrepanz sollte nicht als persönliches Versagen gewertet werden, sondern als Hinweis auf ein System, das zu wenig Raum für Reflexion und Selbstfürsorge bietet.
Zu den Hauptursachen zählen:
Diese Faktoren führen dazu, dass Führungskräfte anfangen, an ihrer Rolle zu zweifeln und das Gefühl haben, nicht mehr wirklich präsent zu sein.
Ein oft übersehenes Phänomen ist die Fragmentierung des Selbst: Der innere Zustand entspricht nicht mehr der äußeren Rolle. Diese innere Zerrissenheit zwischen Pflichtgefühl und Erschöpfung kann das berufliche Engagement gefährden.
Je höher die Hierarchie, desto seltener findet echter Austausch statt. Offene Gespräche werden zur Ausnahme, Vertrauen muss oft mühsam aufgebaut werden. Ohne diesen Rückhalt schwindet das innere Engagement und damit auch die Führungswirkung.
In vielen Unternehmen wird Schwäche nicht akzeptiert. Diese Haltung führt dazu, dass Führungskräfte, die innerlich kämpfen, oft nicht die Unterstützung erhalten, die sie brauchen. Doch gerade selbstreflektierte Führung kann messbar wirksamer sein und zur Verringerung von Burnout-Raten sowie höherer Innovationsfähigkeit beitragen.
Professionelles Coaching kann Führungskräften helfen, ihre innere Klarheit wiederzugewinnen. Es bietet einen geschützten Raum für Reflexion, in dem Führungspersönlichkeiten lernen, zwischen eigenen und äußeren Erwartungen zu unterscheiden und neue Energiequellen zu entdecken.
Um das Tabu der erschöpften Führungskraft zu brechen, müssen Organisationen Führung als eine Beziehung anstatt eine Funktion verstehen. Dazu gehören:
Dabei spielt die HR-Abteilung eine zentrale Rolle als Kulturstifterin und sollte Formate schaffen, die Haltungen fördern.
Führungskräfte müssen in der Lage sein, sich selbst zu führen, um andere effektiv zu leiten. Nur durch eine neue Perspektive auf Führung, die Verletzlichkeit und Reflexion einbezieht, können Unternehmen langfristig erfolgreiche und gesunde Arbeitsumgebungen schaffen.
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