Einführung ins Ausbildungszeugnis

Ein Ausbildungszeugnis ist ein schriftlicher Nachweis über die absolvierte Ausbildung und dokumentiert wichtige Informationen über deine Leistungen und dein Verhalten. Es ist gesetzlich verankert und spielt eine entscheidende Rolle in deinem Bewerbungsprozess.

Anspruch auf das Zeugnis

Gemäß den gesetzlichen Vorgaben hast du nach Beendigung deiner Ausbildung, egal ob regulär oder vorzeitig beendet, Anspruch auf ein Ausbildungszeugnis. Dieses kann entweder einfach oder qualifiziert sein:

• Einfaches Ausbildungszeugnis: Enthält grundlegende Informationen wie Name, Ausbildungsdauer und Art der Ausbildung.
• Qualifiziertes Ausbildungszeugnis: Zusätzlich zu den Basisinformationen enthält es Bewertungen zu deinen Leistungen und deinem Verhalten während der Ausbildung.

Aufbau und Inhalt eines Ausbildungszeugnisses

Ein gutes Ausbildungszeugnis sollte klar strukturiert und wohlwollend formuliert sein. Die typischen Abschnitte sind:

• Einleitung (Name, Geburtsdatum, Ausbildungszeitraum)
• Ausbildungsberuf und Fachrichtung
• Tätigkeitsbeschreibung
• Leistungsbeurteilung
• Verhaltensbeurteilung
• Schlussformel

Ein Beispiel könnte so aussehen: „Frau Mustermann absolvierte in der Zeit vom 01.08.2021 bis zum 31.07.2024 eine Ausbildung zur Kauffrau für Büromanagement und hat dabei herausragende Leistungen erzielt.“

Bedeutung der Formulierungen verstehen

Die Sprache in Ausbildungszeugnissen ist oft komplex und verklausuliert. Hier einige Beispiele für positive und negative Formulierungen:

• „Stets zur vollsten Zufriedenheit“ = Note 1
• „Hat sich bemüht“ = Note 5

Es lohnt sich, diese „Codierungen“ zu kennen und zu verstehen, um die tatsächliche Aussage deines Zeugnisses richtig einordnen zu können.

Was tun, wenn das Zeugnis nicht korrekt ist?

Wenn du nach der Überprüfung deines Ausbildungszeugnisses der Meinung bist, dass es fehlerhaft oder ungerechtfertigt negativ ist, hast du das Recht auf Nachbesserung. Sprich deinen Ausbilder oder die Personalabteilung an und fordere gegebenenfalls eine schriftliche Korrektur an. Sollten alle Stricke reißen, kannst du dich rechtlich beraten lassen.

Ausbildungszeugnis für internationale Bewerbungen

Falls du internationale Bewerbungen einreichst, kann es erforderlich sein, dein Ausbildungszeugnis in einer übersetzten und beglaubigten Form vorzulegen. Dies umfasst die Nutzung eines vereidigten Übersetzers, eventuelle Beglaubigungen und die Berücksichtigung von Anerkennungsverfahren.

Fazit

Ein Ausbildungszeugnis ist mehr als nur ein formelles Dokument – es ist deine berufliche Visitenkarte. Achte darauf, dass alle relevanten Informationen enthalten sind und dass die Formulierungen deinen Leistungen gerecht werden. Ein gut formuliertes Ausbildungszeugnis kann deiner Karriere einen wertvollen Schub geben.

Häufig gestellte Fragen

• Wann erhalte ich mein Ausbildungszeugnis? Du bekommst es in der Regel zum Ende deiner Ausbildung.
• Wie gehe ich vor, wenn ich mein Zeugnis nicht erhalte? Fordere es schriftlich an, falls es nicht automatisch ausgehändigt wird.
• Ist das Zeugnis nach der Ausbildung Pflicht? Ja, der Arbeitgeber ist verpflichtet, es auszustellen.